Das Förderprojekt
- Geförderte Stätte: Magaliesberg
- Land: Südafrika
- Art der Stätte: UNESCO-Biosphärenreservat
- Auszeichnungsjahr: 2015
- Webseite des Biosphärenreservats Externer Link:
Das Biosphärenreservat Magaliesberg liegt in Südafrika zwischen den Städten Pretoria und Johannesburg. Es bildet die Schnittstelle zwischen zwei großen afrikanischen Biomen (also Lebensgemeinschaften von Tieren und Pflanzen in einem größeren geografischen Raum) sowie den Überresten eines dritten Bioms: dem zentralen Grasland-Plateau, der Subsahara-Savanne und dem afro-montanen Wald. Im Biosphärenreservat Magaliesberg gibt es eine besonders große Vielfalt an Blumenarten sowie zahlreiche weitere Tier- und Pflanzenarten. So leben dort ganze 46 Prozent aller Vogelarten, die im südlichen Afrika vorkommen.
Auch leben über 260.000 Menschen im Biosphärenreservat, die dort jedoch mit hoher Arbeitslosigkeit und Armut konfrontiert sind. Zu den wichtigsten Wirtschaftssektoren der Region gehören Landwirtschaft, Bergbau und Tourismus.
Einschränkungen durch die Pandemie
Die Covid-19-Pandemie und die darauffolgenden nationalen Lockdowns haben zu zahlreichen Unternehmensschließungen und Arbeitsplatzverlusten geführt. Die Arbeitslosigkeit in der Region war daher 2020/2021 so hoch wie nie zuvor. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene waren stark betroffen. Aus Daten des südafrikanischen Statistikamts geht hervor, dass die offizielle Arbeitslosenquote unter Jugendlichen (15-34 Jahre) im ersten Quartal 2021 über 46 Prozent betrug. Da die Menschen nach alternativen Möglichkeiten suchen mussten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern, hat die nicht nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen im Biosphärenreservat stark zugenommen. Beispiele hierfür sind die zunehmende Wilderei von Wildtieren, das Sammeln von Brennholz sowie von Baumrinde für medizinische Zwecke und die verstärkte Beweidung empfindlicher Ökosysteme. Daraus resultierten wiederum weitere Probleme wie Wasserverschmutzung, Erosion von Flussufern, Wegen und Hängen und die unkontrollierte Ausbreitung gebietsfremder invasiver Pflanzen.
Abhilfe durch Beschäftigung und Aufklärung
Mit den Mitteln der Deutschen UNESCO-Kommission haben arbeitslose Jugendliche aus der im Biosphärenreservat Magaliesberg gelegenen Ortschaft Majakaneng den Umwelt- und Kulturlehrpfad „Majakaneng Community Trail“ für ihre Gemeinde angelegt und betreut. Unterstützt wurden sie dabei von Umweltfachkräften, die im Rahmen des #SOSAfricanHeritage-Projekts aus dem Vorjahr ausgebildet worden waren. Die gesamte Gemeinde wurde in die Konzeption des Lehrpfads eingebunden, um gemeinschaftlich die drängendsten Umweltprobleme vor Ort zu identifizieren, Ursachen zu verstehen und angepasste Lösungsmöglichkeiten zu ermitteln. Der Lehrpfad soll so Naturschutz, nachhaltige Landnutzung und Umweltbildung vermitteln, aber auch Erholung und verantwortungsvollen Tourismus in der Region fördern.
Zur Übersichtsseite des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage
Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission war es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch hat #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen beigetragen.