Nationalkommissionen sind eine innerhalb der Vereinten Nationen einzigartige Einrichtung. Bereits in der UNESCO-Verfassung von 1945 ist festgelegt, dass die Mitgliedstaaten sie einrichten, wobei sich die Nationalkommissionen in Größe, Struktur und institutioneller Verankerung voneinander unterscheiden. Allen Nationalkommissionen ist jedoch gemeinsam, dass sie als Bindeglied zwischen der UNESCO und der jeweiligen nationalen Regierung fungieren und dabei die Zivilgesellschaft und Wissenschaft des jeweiligen Landes einbeziehen.
Die Zusammenarbeit zwischen den Nationalkommissionen verschiedener Staaten ist vielfältig. Sie kooperieren zum Beispiel häufig bei Nominierungen für neue gemeinsame UNESCO-Stätten oder auch bei der Organisation von Veranstaltungen, bei der Durchführung von Projekten und bei der Erstellung von Publikationen. Mehrmals im Jahr treffen sich Vertreterinnen und Vertreter aller Nationalkommissionen digital und auch persönlich zu einem allgemeinen weltweiten Austausch.
Die Zusammenarbeit der Nationalkommissionen besteht bereits seit Gründung der UNESCO, hat sich aber gerade in den letzten Jahrzehnten erheblich intensiviert. Die Deutsche UNESCO-Kommission unterhält traditionell besonders enge Beziehungen zu den anderen europäischen Nationalkommissionen. Besonders intensiv ist schon seit den 1950er Jahren die Zusammenarbeit mit den anderen deutschsprachigen Nationalkommissionen in Luxemburg, Österreich und der Schweiz. Aber auch mit den Nationalkommissionen in allen anderen Regionen der Welt, insbesondere in Afrika, arbeitet die Deutsche UNESCO-Kommission regelmäßig zusammen. Enge Kontakte bestehen insbesondere über das Freiwilligenprogramm kulturweit, ein Programm zur Stärkung von Biosphärenreservaten im südlichen Afrika, eine Initiative zur Förderung des Unternehmergeistes junger Menschen, ein Programm zur Entwicklung von Grundlagen für innovative Bildungsangebote an UNESCO-Stätten sowie zahlreiche bilaterale Initiativen.
Die Deutsche UNESCO-Kommission engagiert sich stark für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen den Nationalkommissionen. In diesem Zusammenhang finden regelmäßig gegenseitige Arbeitsbesuche und Personalaustausche statt. Darüber hinaus organisiert die Deutsche UNESCO-Kommission mehrmals im Jahr Online-Veranstaltungen. Dazu gehörten im Jahr 2024 unter anderem eine Veranstaltung zur Umsetzung der UNESCO-Empfehlung zur Ethik der KI und eine entsprechende Veranstaltung zu Open Science.
Um die internationale Zusammenarbeit der UNESCO-Nationalkommissionen noch stärker zu fördern und über die bereits bestehenden vielfältigen Aktivitäten zu informieren, hat die Deutsche UNESCO-Kommission 2023 die Broschüre International Cooperation between National Commissions for UNESCOHerunterladen: (PDF, 527 KB) herausgegeben.