Welterbe kann als Innovationsmotor im Bereich der ökonomischen Entwicklung dienen und wichtige Impulse für einen nachhaltigen Tourismus und regionale Entwicklung setzen. Durch die Weitergabe des gemeinsamen Kultur- und Naturerbes an gegenwärtige und künftige Generationen sowie die Teilhabe dieser an der Entwicklung von Welterbestätten fördert es zudem die inklusive soziale Entwicklung von Gesellschaften.

Der Schutz außergewöhnlicher Naturerbestätten und der in ihnen vorhandenen Biodiversität ist ein direkter Beitrag zur ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit. So kann die Anerkennung als Welterbestätte zu einem verstärkten Bewusstsein und in Folge dessen zu ausgedehnten Schutzzonen führen.

Ein inklusiv ausgerichtetes Management von Welterbestätten, seien es Natur- oder Kulturerbestätten, bietet insbesondere der lokalen Bevölkerung Möglichkeiten langfristiger wirtschaftlicher Entwicklung. Ökotourismus, der die Besonderheiten einer Welterbestätte beachtet, kann eine nachhaltige Beschäftigungs- und Einnahmequelle für Anwohner darstellen. Des Weiteren können Welterbestätten als interkulturelle Begegnungsstätten zu sozialer Kohäsion und – insbesondere in Konflikt- und Post-Konfliktsituationen – zur Resilienz von Gesellschaften beitragen.

Blick in den Nærøyfjord, Norwegen
Nærøyfjord, Norwegen | © Stephan M. Heidenreich

Klimawandel und Welterbe

Welterbestätten sind heute wie auch in Zukunft von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Für ihre Erhaltung ist es von großer Bedeutung, Auswirkungen auf den außergewöhnlichen universellen Wert zu verstehen und wirksam auf sie zu reagieren.

Weitere Informationen

Programme und Beschlüsse der UNESCO zu nachhaltiger Entwicklung im Welterbe

Blick über die Donau und die Innenstadt von Budapest

Budapester Erklärung

Die Budapester Erklärung von 2002 unterstreicht das Gleichgewicht von Schutz und Erhalt, Nachhaltigkeit und Entwicklung im Welterbe-Management.

Blick auf das UNESCO Headquarter in Paris mit den Flaggen verschiedener Staaten im Vordergrund

Programm des WHC zur Nachhaltigkeit

2015 verabschiedete die Generalversammlung der Vertragsstaaten eine Richtlinie zur Integration einer nachhaltigen Entwicklungsperspektive im Welterbe.

Die Illustration "Nachhaltiger Tourismus" zeigt auf blauem Grund weiß linierte Zeichnungen einer Begrlandschaft, eines Zuges, der aus einem tunnel ausfährt, eines Radfahrers und von eines Wanderers und einer Wandererin

Nachhaltiger Tourismus

Mit ihrer Einschreibung in die UNESCO-Welterbeliste erlangen die meisten Kultur- und Naturerbestätten einen gesteigerten Bekanntheitsgrad, der sich oftmals in einer Zunahme der Besucherzahlen widerspiegelt. Für die Bevölkerung in und um Welterbestätten bietet der Tourismus oft eine wichtige Einnahmequelle. Gleichzeitig kann jedoch ausufernder, unkontrollierter Tourismus zu einer Bedrohung für das Kultur- oder Naturerbe werden.

Verschmutzungen durch Verkehr und Müll, die Überlastung fragiler Ökosysteme, die Übernutzung lokaler Ressourcen, die Verdrängung der lokalen Bevölkerung – all diese Faktoren können negative Folgen einer exzessiven touristischen Nutzung von Welterbestätten sein.

Um den Tourismus an Welterbestätten nachhaltig zu gestalten und den außergewöhnlichen Wert dieser Stätten langfristig zu schützen und zu erhalten, hat das Welterbekomitee das Programm „World Heritage and Sustainable Tourism“Externer Link: ins Leben gerufen. Ziel des Programms ist es, Welterbestätten bei der Entwicklung und dem Management nachhaltiger Tourismusstrategien zu unterstützen. Dabei wird von der Prämisse ausgegangen, dass der Schutz des Welterbes und erfolgreicher Tourismus einander bedingen und die Zusammenarbeit zwischen Akteuren beider Seiten positive Auswirkungen sowohl auf den Denkmal- und Naturschutz als auch auf den Tourismus hat.

Nachhaltiger Tourismus spielt auch an deutschen Welterbestätten eine wichtige Rolle und wird von Seiten der Stätten ebenso wie durch den Verein UNESCO-Welterbestätten Deutschland e. V.Externer Link: gefördert.

Toolkit zum nachhaltigen Tourismus in Welterbestätten

Das Welterbezentrum entwickelte ein Toolkit für einen nachhaltigen Tourismus im ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Sinne. Basierend auf praktischen Erfahrungen bietet das Toolkit eine Anleitung für Aktivitäten, beispielsweise in den Bereichen Kommunikation, Management oder Investitionen. Zahlreiche Themenfelder werden mithilfe von Fallstudien präsentiert.